Archive for Februar 2008

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Sperrsitze im Letzigrund

28 Februar, 2008

Wer im Leichtathletik-Stadion Letzigrund in den untersten Reihen sitzt, sieht praktisch nichts. Damit die Fans an der EM das Spiel von ganz unten sehen können, wurden sechs zusätzliche – fast schon unterirdische – Sitzreihen eingebaut. Diese Sitzreihen sind an den Spielen der selbst ernannten Super League gesperrt. Da werden sie auch nicht gebraucht. Die Fans stehen in der Kurve.

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Zu hoher Schweineanteil

26 Februar, 2008

News berichtet, dass uns Zürcher Metzger immer mehr Schweinefleisch in Kalbsbratwürsten andrehen. (Auch das spricht für die Rettung der Cervelat.) Allerdings ist der hohe Saufleischanteil erklärbar. Es besteht ein direkter Zusammenhang mit der schweinischen Kampagne der britischen Bauern. Sie feiern mit dem Web-Song „Stand by your ham“ saumässige Erfolge in unseren vermeintlichen Kalbsbratwürsten. Und demnächst wohl auch in der Hitparade. Da bleibt unseren CH-Schweinezüchtern nur noch das Jammern.

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PR-Geld stinkt nicht

26 Februar, 2008

Aufreisser-Titelbild mit Legende aus dem heute von heute: „Ex-Miss-Schweiz Jennifer Ann Gerber hatte heute Morgen ihren ersten grossen Auftritt als Werbeträgerin für die Kosmetikfirma Max Factor.“ Auf Seite 8 geht’s dann fröhlich belanglos weiter. Newsgehalt: 0. PR-Wert: hoch.
Dafür gibt es drei wahrscheinliche Erklärungen: 1. heute braucht dringend Werbekunden; 2. Max Factor schaltet morgen Inserate in heute; 3. Max Factor hat gute PR-Beratung. So viel für heute zur Trennung von Redaktion und Anzeigenverwaltung.

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Im Zweifelsfall verboten

25 Februar, 2008

Genf führt als 6. Kanton ein Rauchverbot ein. Und in Chur ist zwischen 0.30 und 7 Uhr der Alkoholkonsum auf öffentlichem Grund verboten. Meine Favoriten für weitere Verbote: 1. Von 7 bis 9 und von 16 bis 18 Uhr dürfen Pensionierte nicht Tram und Bus fahren; 2. Immer und überall verboten ist der Ausschank von Amstel-Bier Light; 3. Von 0 bis 24 Uhr ist der Einsatz von Laubbläsern nicht erlaubt.

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Kinderwahn

25 Februar, 2008

Sehr geehrter Dr. Wuffli, können Sie mir erklären, wieso Kleinkinder überall dabei sein müssen? Im Kino sass letzthin ein höchstens 3-Jähriger hinter mir; kaum ging das Licht aus, begann er zu weinen. In der Sauna sitzen – nicht schwitzende – Wichtelzwerge auf den besten Plätzen; schreiende Babys reisen im SBB-Ruhewagen oder sind im Rackermobil am Züri-Fäscht dabei. Was denken sich die Eltern bloss dabei? Wissen Sie eine Antwort?

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FCZ – Bundesliga 1:8

24 Februar, 2008

Zum Glück für den Schweizer UEFA-Koeffizienten zählt das Torverhältnis nicht für die Länderrangliste. Und zum Glück spielen wir nie gegen mexikanische Strassenfussballer.

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Challenge auf Star-TV

24 Februar, 2008

Endlich ist es soweit: Jetzt werden auch die Fussballspiele der Challenge League im Fernsehen übertragen. Start-TV macht es möglich, dass wir jetzt die depressiven Montagabende überbrücken können. Zum Beispiel mit dem Knüllerspiel Cham-Vaduz. Sechs Kameras sind bei der Live-Übertragung im Einsatz; mehr als zahlende Zuschauer: Die sitzen jetzt gebannt vor der Flimmerkiste. 

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Niedergang der Zürcher Fussballkultur

17 Februar, 2008

Was ist das Lustvollste am Besuch eines Fussballspiels der selbst ernannten Super League? Richtig: Bier und Pausenbratwurst. Aber auch das wird den Zürcher Fussballfans jetzt ausgetrieben. Zuerst mussten wir aus dem Fussballstadion Hardturm ins Leichtathletik-Stadion Letzigrund wechseln. Dort ist es fast unmöglich, in 90 Minuten Bratwurst und Bier zu bekommen. Und das Bier ist bei „Hochrisikospielen“ ein 2,4-Promille-Pfütze. Resultat: Metzger Horber verkauft vor dem Stadion Bratwürste, das Bier dazu bringen die Fans kartonweise selber mit. Auch am letzten Donnerstag, beim UEFA-Pokalspiel FCZ-HSV. Die für das Stadionumfeld verhängte Bierbannmeile führte zu absurden Situationen am Albisriederplatz: Die Coop-Filiale deckte ihr Alkohol-Sortiment mit Plastik ab, aber im Restaurant Flora gab es normales Bier. Ausser für bekennende Fussballfans: Eine Gruppe HSV-Fans musste unverrichteter Dinge wieder abziehen, während sich die Stammtischgäste fröhlich zuprosteten. Soviel zu Gastfreundschaft und Gewerbefreiheit im Vorfeld der EURO 2008. Mir ist auch nicht bekannt, dass es beim Hochrisiko-Eishockeyspiel ZSC-Lugano in Oerlikon kein Bier mehr gibt. Scheinbar haben die Eishockeyfans einen besseren Ruf. Deshalb plädiere ich für Alkoholtests im Letzigrund-Stadion: Rein kommt nur, wer weniger als 1 Promille ins Röhrchen bläst.

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Barack, Hillary oder McCain?

17 Februar, 2008

Ex-Miss-Texas und Ex-Botschafter-Gattin Shawne Fielding ist für John McCain; Schriftstellerin Milena Moser („Das Schlampenbuch“) ist aus hormonellen Gründen für Hillary Clinton; Nationalrätin Chantal Galladé ist für Hillary („da weiss man, was man hat“) und zehn Minuten später doch eher für Barack Obama („er verkörpert den Aufbruch“). Who cares? Aber trotzdem schön, dass das jetzt auch geklärt ist.

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Zickenkrieg der Beliebigkeit

15 Februar, 2008

regula-stampfliDie Politologin Regula Stämpfli erklärt uns auf allen Kanälen, wie die Welt funktioniert: von den US-Präsidentschaftsvorwahlen in South Dakota bis zur Wahl des neuen Königs von Samoa. Schliesslich lebt sie in Brüssel. Vor drei Jahren hat Stämpfli eine Magazin-Kolumnistin als „Schwanzlutscherin“ (zu Neudeutsch: Blowjoberin bzw. Whistleblowerin) bezeichnet. Und neuerdings hat sie etwas gegen Schamrasuren (siehe Monatsgespräch im Magazin 06/08). Bei der mutmasslichen „Schwanzlutscherin“ hat sie sich entschuldigt: „Postmoderne Beliebigkeitsfanatikerin wäre wohl treffender gewesen.“ miss-universumDarauf reagierte die Kolumninstin, eine gewisse „Miss Universum“, im gleichen Heft mit einer Liste von Bezeichnungen für ihr Ego. Aus dieser Liste kann sich Regula Stämpfli im nächsten Tagi Magi oder in drei Jahren beliebig bedienen. Mir persönlich gefällt am besten die Bezeichnung „Germanistikstudentin“.